„MiKADO-Musik“ – ein Crowdresearch-Projekt der ALMS und des Ausschuss KPS zum musikpädagogischen Nachwuchsmangel
Schon seit längerem zeichnet sich ab, dass in den kommenden Jahren ein dramatischer Mangel an qualifizierten Lehrkräften für die instrumental- und gesangspädagogische Arbeit an Musikschulen zu erwarten sein wird. Über die Gründe dieser beunruhigenden Entwicklung gibt es zwar viele Mutmaßungen (z.B. mangelnde Attraktivität des Berufs in ökonomischer Hinsicht oder einseitige Selektionen an Musikhochschulen, durch die interessierte Studienbewerber:innen bei den Eignungsprüfungen nicht berücksichtigt werden), aber keine gesicherten Erkenntnisse. Diese sind aber notwendig, um Maßnahmen entwickeln zu können, die gezielt gegensteuern.
Aus diesem Grund hat die ALMS in Verbindung mit dem Ausschuss KPS (Künstlerisch-pädagogische Studiengänge) der RKM beschlossen, ein Forschungsprojekt auf den Weg zu bringen, das unter dem Akronym „MiKADO Musik“ steht (Mangel an Nachwuchs im künstlerisch-pädagogischen Bereich an Ausbildungsinstituten in Deutschland und Oesterreich). Das Projekt orientiert sich an einem Crowdresearch-Ansatz, bei dem aus einer Reihe kleinerer Einzelbeiträgen eine größere Gesamtstudie hervorgehen soll. An einer Reihe von Standorten werden Lehrende und interessierte Studierende kleine Forschungsgemeinschaften bilden und mittels qualitativer oder quantitativer Erhebungen die Gründe zu ermitteln suchen, warum für musikalisch interessierte und qualifizierte Schüler:innen kein Studium der Instrumental-/Gesangspädagogik in Frage kommt. Neben Gruppendiskussionen und Interviews mit den Schüler:innen werden auch Lehrkräfte von Musikschulen und -hochschulen befragt.
Analog zu der im letzten Jahr vom „Ausschuss Schulmusik“ der Hochschulrektorenkonferenz (RKM) ins Leben gerufenen MULEM EX-Studie, die sich mit dem Nachwuchsmangel an allgemeinbildenden Schulen beschäftigt, werden die einzelnen Teilstudien zu einer Meta-Studie gebündelt, die im Mai 2025 der RKM vorgestellt werden soll.
Dieses Vorhaben bietet neben rein inhaltlichen Aspekten zugleich die Chance, interessierte Studierende in Kontakt mit wissenschaftlichen Forschungsmethoden zu bringen. Als flankierende Unterstützung bietet die Steuerungsgruppe des Vorhabens (bestehend aus Katharina Bradler, Michael Dartsch, Carmen Heß, Wolfgang Lessing und Kerstin Weuthen) zwei begleitende Online-Workshops an, die am 7. Oktober und 10. Dezember stattfinden werden.
Diese Bottom-up-Studie beschränkt sich nicht allein auf die deutschen Standorte, sondern bezieht auch einige österreichische Hochschulen und Musikuniversitäten mit ein.
Weitere Informationen und Unterlagen zu diesem Projekt finden Sie im Menüpunkt "MikADO-Musik" auf dieser Homepage.
Gerne beantworten die Mitglieder der Steuerungsgruppe weitere Fragen zur Projektgestalt und zum Projektverlauf (Kontakt: ).
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Veröffentlichung
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